Uetzer Heimatbund ging auf „sagenhafte“ Radtour

Die Fahrt endete mit einem gemeinsamen Grillen am Zweiständerhaus in Wackerwinkel.

Fast 40 Radler und Radlerinnen sind der Einladung des Uetzer Heimatbunds zu einer Radtour gefolgt. Die rund 20 Kilometer lange Strecke führte von Uetze über Dollbergen. Eddesse und Dedenhausen zum Zweiständerhaus in Wackerwinkel, wo die Fahrt mit einem gemeinsamen Grillen endete. Beim Start auf dem Thielenplatz in Uetze hatte Heimatbund-Pressewart Friedrich-Wilhelm Schiller den Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine „sagenhafte Radtour“ versprochen.

In der Nähe der Mündung des Schwarzwassers in die Fuhse zwischen Dollbergen und Eddesse erzählte er die Sage von einem Riesen, der einst vom Harz zur Nordsee gehen wollte. Beim Überqueren des Schwarzwassers geriet er ins Stolpern und verlor den riesigen Sandstein, den er mitgebracht hatte, aus den Händen. Der Stein fiel auf den Fissenberg bei Abbensen. Später wurde dieser Stein zu einem Steinbruch.

An den Eddesser Seewiesen berichtete Schiller, dass sich dort einmal ein See befand, der nach und nach verlandet ist. Nach einer Überlieferung soll ein Schloss in dem einstigen See versunken sein.

Eine dritte Sage gab Schiller in Dedenhausen zum Besten, wo der Kindergarten nach den Wallbergzwergen benannt worden ist. Diese sollen im verbliebenen Rest der frühmittelalterlichen Wallanlage gelebt und nachts Arbeiten für die Dedenhausener Bauern erledigt haben. Nach Fertigstellung der Eisenbahnlinie Lehrte–Berlin 1871 soll der Lärm der Züge die Wallbergzwerge aus Dedenhausen vertrieben haben.

Der Tourenleiter trug unterwegs an mehreren Stellen auch handfeste historische Fakten vor. So sind bei archäologischen Untersuchungen in Dollbergen im Baugebiet südlich des Birkenwegs mehrere sogenannte Spinnwirtel aus der Bronzezeit entdeckt worden. Allerdings sind Dollbergen wie auch Eddesse erstmals 1226 urkundlich erwähnt worden. Unter anderem ging Schiller auch auf eine Urkunde aus dem Jahr 1301 ein, die besagt, dass Dedenhausen und Eddesse einen gemeinsamen Pfarrer haben sollten. Das war mehr als 700 Jahre der Fall. Der letzte gemeinsame Pastor für beide Orte war Michael Münter, der 2007 in den Ruhestand ging.

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