Bürgerinitiative Umwelt Uetze klagt gegen Lkw-Entladeanlage und Flutungspläne

Die im Bau befindliche Anlage
Foto: BI Umwelt Uetze

Die Bürgerinitiative Umwelt Uetze hat nach eigenen Angaben Klage gegen Bau und Betrieb einer Lkw-Entladeanlage des Konzerns K+S auf dem Schachtgelände in Wathlingen eingereicht. In einer Mitteilung vom 3. September 2025 warnt die Initiative vor massiven Verkehrs- und Umweltbelastungen für Hänigsen, Wathlingen und die Umgebung.

Der Vorsitzende Wolfgang Tannenberg erklärte, dass seit Juli am Bau einer Entladeanlage gearbeitet werde, die für die Einleitung von Salzlaugen vorgesehen sei. Nach seinen Worten sei dafür auch Gehölz entfernt worden, obwohl eine bergrechtliche Genehmigung bislang nicht vorliege.

Stellvertreter Georg Beu führte aus, dass die Anlage nach seiner Auffassung für die Einleitung von Halden- und Produktionswässern aus mehreren niedersächsischen Werken gedacht sei. Er halte es zudem aufgrund eines Bescheids des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) für möglich, dass auch Abwässer aus Hessen nach Wathlingen transportiert werden könnten. Hintergrund seien nach Angaben der Initiative Reduzierungsvorgaben für die Einleitung in Werra und Weser.

Vorstandsmitglied Ulf Wucherpfennig verwies in diesem Zusammenhang auf eine Eilverfügung aus dem Jahr 2007, die eine rasche Flutung des Bergwerks Niedersachsen-Riedel vorgesehen habe. Diese sei nach Einschätzung der Initiative bis heute nicht umgesetzt worden. Stattdessen sei das Bergwerk nun für die Aufnahme fremder Salzabwässer vorgesehen. Wucherpfennig sprach in diesem Zusammenhang von einer Täuschung des Verwaltungsgerichts Lüneburg im damaligen Verfahren.

Die Initiative äußerte darüber hinaus die Sorge, dass im Bergwerk vorhandene Altlasten, darunter auch rüstungsspezifische Stoffe, in Kontakt mit Wasser geraten könnten. Als Beleg verwiesen die Vertreter auf ein Gutachten der Plejades GmbH aus dem Jahr 2022, das nach ihrer Darstellung auf fachliche Defizite hinwies.

Kritik übt die Initiative auch an der geplanten Verkehrsanbindung. Nach ihren Angaben sollen künftig bis zu 40 Lkw pro Tag, im Extremfall sogar über 260 Fahrten, an der Entladestelle abgewickelt werden. Welche Routen genutzt würden, sei unklar. Es sei möglich, dass auch Dörfer wie Sorgensen, Dachtmissen und Hänigsen betroffen seien.

Die Bürgerinitiative sieht dadurch erhebliche Gefahren und Belastungen für die Bevölkerung. „Wir wollen die Gefahr einer weiteren Flutung und die Gefahr massiven Lkw-Verkehrs abwenden“, so die Vorstandsmitglieder Tannenberg, Beu und Wucherpfennig abschließend.

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