K+S kündigt Rückbau der Teufhalde in Hänigsen-Riedel an – Bürgerinitiative sieht Teilerfolg

Salzaustritt aus der K+S Produktionshalde in das Grund- und Oberflächengewässer am Kasparsweg, aufgenommen am 16.05.2024.

„Datenlage und Beweislast waren letztendlich wohl zu erdrückend, der Konzern K+S verspricht die Teufhalde vollständig zu entfernen“, so di eBürgerinitiative (BI) Uetze Umweltz in einer Pressemitteilung am heutigen Sonnabend, 20. September 2025,

„Damit hat der jahrzehntelange Kampf der Bürgerinitiative Umwelt Uetze gegen die Verschmutzung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser durch das Salz der beiden Halden einen Teil-Erfolg“, so die BI. „Die Selbstüberwachung des Salzkonzerns sowie die Überwachung durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) haben nicht funktioniert und die Öffentlichkeit sowie die Politik über den wahren Zustand der Schutzgüter im Unklaren gelassen“, so die BI weiter.

„Eigene und von uns veranlasste Untersuchungen der Grabenwässer hatten einen 48-mal höheren Salzgehalt festgestellt als die Eigenkontrollen von K+S. Die immer wieder bestrittene hohe Salzkontamination im Grundwasser wurde durch spätere Wasseranalysen aus den neuen Grundwassermessstellen bestätigt“, so Wolfgang Tannenberg, der Vorsitzende der Bürgerinitiative Umwelt Uetze.

Sein Stellvertreter Georg Beu ergänzt: „Die im letzten Jahr vorgelegte Gefährdungsabschätzung zur Bewertung der von den Kleinhalden ausgehenden Gefahren und Risiken war die Grundlage für ein völlig neues Konzept, das am vergangenen Dienstag in der gemeinsamen Sitzung des Hänigser Ortsrats und des Ausschusses für Klima, Verkehr, Umwelt und Planung vorgestellt wurde.“

Der Leiter der Inaktive Werke – K+S überraschte die Sitzungsmitglieder und Besucher mit dem vollständigen Rückbau und der Umlagerung der Teufhalde. Bevor es jedoch soweit ist, sollen noch Sofortmaßnahmen an der Halde durchgeführt werden, um den Salzeintrag in die Grund- und Oberflächengewässer schnellstmöglich zu reduzieren. Die Erstellung eines abschließenden Konzepts für den Haldenabtrag ist bis zum Frühjahr 2026 geplant.

Laut K+S steht derzeit noch nicht fest, auf welchem Weg und wohin das Haldenmaterial (68.490 m³ /130.000 t) entsorgt wird. Mögliche Entsorgungsstandorte sind die Halde Sigmundshall in Wunstorf-Bokeloh, die Halde Niedersachsen in Wathlingen oder alternativ auch die Verbringung unter Tage. „Würde das aufgehaldete Material mit Lkw abtransportiert, wären dafür mindestens 5.200 Lkw-Fahrten nötig. Eine Verbringung über die unmittelbar benachbarten Riedelschächte in die riesengroßen Steinsalzabbaue der Bergwerksgrube Riedel würden diese Fahrten erübrigen“, erklärt die BI.

Nachdem sich K+S dazu entschlossen hat, die Teufhalde abzutragen, stelle sich nach Angaben der BI „sich zwangsläufig die Frage, was mit der größeren Produktionshalde geschehen soll“. Die zweite Halde enthält als „Produktionshalde“ nach Kenntnis der BI sogar „erheblich mehr Salz als die jetzt für die Beseitigung vorgesehene Teufhalde“. Der höhere Salzgehalt ergebe sich folgerichtig daraus, dass diese Halde Material nicht aus der Herstellung des Schachtes, sondern aus dem Salzstock selbst enthalte, erklört die BI. „Die endgültige Lösung kann auch für diese nur in der vollständigen Beseitigung und Verbringung in das Bergwerk Niedersachsen Riedel liegen”, ergänzt Vorstandsmitglied Ulf Wucherpfennig.

Die Bürgerinitiative Umwelt Uetze begrüßt es, „dass die von den K+S-Halden in Hänigsen-Riedel ausgehenden Gefahren von den Verantwortlichen endlich erkannt und eingestanden wurden“.

Download als PDF

Nach oben scrollen