Im Zusammenhang mit dem Transport von Bodenmaterial vom ehemaligen Kohlehafen in Mehrum auf das ehemalige Bergwerksgelände in Hänigsen im Februar und März dieses Jahres hatte es vor Ort Diskussionen über die Qualität des angelieferten Erdreichs sowie der genutzten Baustraße gegeben. Wie die Region Hannover mitteilt, habe sie – über die üblichen Prüfverfahren der Vorhabenträger hinaus – das Material sowie die Baustraße nun in eigener Verantwortung nochmals untersuchen lassen.
Nach gutachterlicher Einschätzung weise das angelieferte Bodenmaterial keine signifikante Schadstoffbelastung auf. Die aktuellen Ergebnisse deckten sich laut Region Hannover mit den bisherigen Untersuchungen. „Aus abfallrechtlicher Sicht spreche daher nichts gegen eine Zwischenlagerung und spätere Verwendung als Baustoff auf dem Gelände“, so die Bewertung.
Auch die Ergebnisse zur Baustraße lägen inzwischen vor. Diese enthielten allerdings Hinweise auf Belastungen mit Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Betroffen sei jedoch nicht das neu angelieferte Material, sondern eine bereits seit vielen Jahren bestehende Fläche auf dem Gelände, die früher als Parkplatz genutzt wurde. Wie es heißt, unterscheide sich der nun festgestellte Befund von früheren offiziellen Proben, was sich durch die inhomogene Zusammensetzung des Materials erklären lasse: Über Jahrzehnte seien immer wieder unterschiedliche Baustoffe verwendet worden, was zu Abweichungen bei Stichproben führen könne.
Die gemessenen PAK-Werte von 58,9 mg/kg liegen deutlich über dem für Straßenbaustoffe zulässigen Richtwert von 25 mg/kg. Deshalb müsse die bestehende Baustraße nun zügig zurückgebaut und das belastete Material fachgerecht entsorgt werden. Laut Einschätzung der Gutachter und der Region Hannover habe jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr für Anwohnerinnen und Anwohner bestanden, da sich die belastete Fläche auf einem nicht öffentlich zugänglichen Gelände befinde.
Für die künftige Nutzung des Geländes bleibe das laufende Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans bei der Gemeinde Uetze maßgeblich. Erst nach Abschluss dieses Verfahrens könne die Region Hannover über einen möglichen Bauantrag entscheiden.