
Ein Bild, wie es viele kennen: Kahle Flächen im Wald oder gar ein kompletter Kahlschlag. Der Borkenkäfer hat infolge der Trockenjahre viele ehemalige Fichtenbestände vernichtet. Doch hier, in dem von den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) betreuten Bestand der Forstinteressenten Hänigsen, wächst schon der Wald der Zukunft.
Die Auswirkungen des Klimawandels unterliegen einer komplexen Dynamik. Wie die Umweltbedingungen in ferner Zukunft exakt aussehen werden, lässt sich daher nur mit Unsicherheiten vorhersagen. Gute Beispiele, wie es der Mischwald mit einer vielfältigen Altersstruktur in Hänigsen ist, helfen Waldbesitzenden bei der langfristigen Planung.
Im Rahmen des Wassermanagement-Projektes „GeHaKliWaL“ wurde auch in diesem Jahr eine Waldbegehung gemeinschaftlich organisiert und geplant. Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Internetseite der Gemeinde Uetze zu finden.
Bei der diesjährigen Exkursion am 27. Mai 2025 ist auf jeden Fall deutlich geworden: Den einen klimastabilen Wald gibt es nicht. Es müssen vor allem standortspezifische Lösungen gefunden werden. Beeinflusst werden diese natürlich auch von der jeweiligen Zielvorstellung. Soll der Wald zum Beispiel eher ökologische Funktion erfüllen, klimastabil sein, zum Wasserrückhalt in der Landschaft beitragen oder steht die finanzielle Verbesserung im Vordergrund. Danach erfolgt die Baumartenwahl. Allen neu aufzuforstenden Flächen gemein ist aber die Hitzeeinwirkung. Tipps hierzu sowie zu zahlreichen anderen Themen wie Pflanzgutbeschaffung, Pflanztechnik und finanzielle Förderung gaben der Revierförster, Benjamin Evers und der stellvertretende Bezirksförster der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer, Johanes Stumpf.
Gruppenberatungsangebote wie diese sind wichtig für den Erfahrungsaustausch und bieten Vernetzungsmöglichkeiten unter den Teilnehmenden. Vor allem aber gibt die gemeinsame Diskussion einen Einblick in die verschiedenen Aspekte des Waldbaus. Und so freute sich auch Wulf Langeheine, der die Forstbetriebsgemeinschaft Burgdorf (FBG) vertritt, über die wiederholt hohe Beteiligung mit über dreißig Personen. Darunter unter anderem Privatwaldbesitzende, Unterhaltungsverbände, Vereine und Kommunen. Das Format trifft offensichtlich den Zahn der Zeit und wird daher auf Wunsch der Teilnehmenden auch nach Projektende über die FBG wiederholt. Eine Idee wäre, den aktuellen Standort mit seiner Entwicklung in fünf Jahren noch einmal zu beschauen.