Krise bei Altkleidersammlung trifft das Gelbe Haus in Hänigsen

Die bundesweite Problematik bei Sammlung und Verwertung von Alttextilien wirkt sich nun auch auf das Gelbe Haus in Hänigsen aus. Die von der Deutschen Kleiderstiftung betriebenen Sammelcontainer wurden Mitte Juni abgezogen und werden nicht ersetzt. Bis Ende Mai holte die Stiftung auch unverkaufte Restposten kostenlos ab. Diese wurden anschließend zu Dämmmaterial, Putzlappen oder Asphaltbeimischungen weiterverarbeitet. Seitdem bleibt das Gelbe Haus auf diesen Textilien sitzen.

Die ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeiterinnen haben inzwischen bei aha einen kostenpflichtigen Container bestellt, um die Restposten überhaupt entsorgen zu können. Eine bezahlbare Lösung mit fairer Weiterverwertung wird weiterhin gesucht. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wird weiterhin dringend um Kleiderspenden gebeten – jedoch mit klaren Vorgaben.

Spenden wie Kleidung, Schuhe, Handtaschen, Schmuck, Handtücher oder Bettwäsche können ausschließlich zu den Öffnungszeiten abgegeben werden: montags und donnerstags jeweils von 9 bis 12 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr und an jedem ersten Sonnabend im Monat von 9 bis 12 Uhr. Ein Abstellen außerhalb dieser Zeiten ist nicht erlaubt.

Winterkleidung soll erst ab dem 8. September abgegeben werden, da vorher der Platz fehlt. Alle gespendeten Artikel müssen tragbar, sauber, intakt, möglichst tierhaarfrei und dürfen nicht muffig sein. Stark verschmutzte, beschädigte oder abgenutzte Kleidung sowie einzelne Schuhe gehören nicht ins Gelbe Haus, sondern in den Restmüll. Wer selbst nichts mehr für ein Kleidungsstück bezahlen würde, sollte es nicht spenden.

Die Erlöse aus dem Verkauf im Gelben Haus kommen zahlreichen sozialen Zwecken zugute. Unterstützt werden Familien in Not mit Lebensmittelgutscheinen oder Haushaltsgeräten, Senioren im Pflegeheim, Kinder beim Schulstart oder Konfirmanden bei Kleidung und Feier. Auch Sprachkurse für Migranten, Obdachlose und soziale Projekte in Hannover profitieren regelmäßig.

Ob dieser Aufwand unter den neuen Umständen künftig noch tragbar ist, wird zum Jahresende entschieden. Sollte das Ziel der Unterstützung nicht mehr erreichbar sein, droht langfristig sogar die Schließung. Um dies zu verhindern, wird um bewusste Spendenbereitschaft und Rücksichtnahme gebeten.

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