
Seit der Vollsperrung der K113 zwischen Isernhagen K.B. und F.B. im Juli 2024 wird der Verkehr großräumig über Nachbarorte umgeleitet. „Doch viele Autofahrende meiden die offiziellen Strecken – und weichen stattdessen auf gesperrte Feldwege aus. Die Folgen sind deutlich sichtbar: beschädigte Schranken, überlastete Wege und gefährliche Situationen“, so die Grünen Isernhagen in einer Pressemitteilung.
Die Gemeinde hatte frühzeitig reagiert und Sperren errichtet, um den Schleichverkehr durch die Feldmark zu unterbinden. Doch wiederholt wurden die Schranken mutwillig beschädigt oder umfahren, teilen die Grünen mit. Inzwischen würden sich einige Schranken gar nicht mehr schließen lassen.
Wie brisant die Lage ist, zeige nach Angaben der Grünen ein Vorfall am 11. Juni: Auf dem Feldweg „Kircher Kämpen“ wurde ein Pedelec-Fahrer verletzt, als ein Transporter mit Anhänger zwei Radfahrende auf engem Raum überholte. Der Fahrer entfernte sich vom Unfallort. Die Polizei Großburgwedel ermittelt wegen Fahrerflucht.
Appell an die Rücksichtnahme
Die Grünen Isernhagen setzen nun nicht auf neue Verbote, sondern auf Einsicht und Verantwortung. „Wir appellieren an die Vernunft der Autofahrenden“, sagt Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen. „Diese Wege sind nicht für den Autoverkehr gedacht. Sie dienen der Naherholung, dem landwirtschaftlichen Verkehr, Radfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgängern – sie dürfen nicht zur Ausweichstrecke werden.“
Ziel sei es, aufeinander Rücksicht zu nehmen – besonders auf diejenigen, die sich dort zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Kindern sicher bewegen möchten. Auch landwirtschaftliche Fahrzeuge, für die die Feldwege vorgesehen sind, werden durch den unzulässigen Verkehr zunehmend behindert.
Feldmark leidet unter dem Verkehr
Neben der Gefährdung von Menschen führt die zweckwidrige Nutzung der Wege auch zu Schäden an der Infrastruktur und Belastungen für die Natur. Die schmalen Wege sind nicht für dauerhaften Kfz-Verkehr ausgelegt. Böschungen werden überfahren, Bankette beschädigt, sensible Naturbereiche gestört.
„Wer hier fährt, wo es nicht erlaubt ist, bringt andere in Gefahr und schadet einem Ort, der vielen zur Erholung dient“, betont Dr. Annette Heuer. Die Grünen hoffen auf mehr gegenseitige Rücksicht – damit die Feldmark auch in Zukunft ein sicherer und lebendiger Ort für alle bleibt.